Wir hatten über die Ausbildung beim Barras gesprochen.
Nachdem man mit uns das gesamte Potpourri der Ausbildungsgemeinheiten durchgespielt hatte veränderten sich genau eine Woche nach meinem 20.Geburtstag alle bisher geführten Diskussionen.
Am 22.Juni 1941 begann der Krieg gegen die Sowjetunion.
Diesen Krieg wollten die Nazis, genau wie die vorherigen Kriege auch, mal eben so blitzkriegsmäßig gewinnen.
Hat sich denn keiner die Landkarte angesehen und die riesengroße Sowjetunion mit dem kleinen Deutschland verglichen?
Wusste niemand, dass die "Rasputnizas", die Schlammperioden im Frühjahr und im Herbst jede Bewegung unmöglich machen, und die russischen Winter an Stärke nicht mit den deutschen Klimabedingungen zu vergleichen sind?
Ich hatte ein mulmiges Gefühl und konnte nicht mehr frohgemut in die Zukunft schauen.
Trotzdem ließ man sich in diesem Alter immer wieder verführen.
In Frage stellen konnte man politische Entscheidungen damals keinesfalls. Das wäre nicht gut für die eigene Gesundheit gewesen. Ob jemand gern oder ungern zur Wehmacht ging das war völlig egal.
Nach der aufgezwungenen Vereidigung hatten wir einen sehr einseitigen Pakt mit dem Teufel geschlossen, aus dem man nicht mehr entkommen konnte.
Wie alle Soldaten musste auch ich, diese Eidesformel schwören:
"Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen."
Als wir uns somit verpflichtet hatten für den Führer unser Leben zu spenden bekamen wir, gewissermaßen als kleine Aufmerksamkeit von ihm, unsere persönliche Erkennungsmarke.
In meine Marke war die Nummer „-403 – A.Pz.E.A. 5“ eingestanzt, was für Ausbildungsabteilung der Panzerersatzabteilung 5 stand.
Ab sofort musste diese Erkennungsmarke ständig an einer Schnur unter dem Hemd auf der Brust getragen werden. Es ziepte, wenn sich die langsam wachsenden ersten Brusthaare in den ausgestanzten Ritzen verfingen.
Dieses kleine Blechschildchen bestand aus zwei Hälften, welche die gleiche eingeprägte Beschriftung hatten. In der Mitte perforiert war sie leicht auseinander zu brechen.
Die Hundemarke, wie sie von den Landsern genannt wurde, hatte den einzigen Zweck unsere Leiche zu identifizieren. Wer einen toten Kameraden fand musste die Marke auseinander brechen.
Der abgebrochene Teil wurde dem Verwaltungsoffizier mit Angabe des Fundortes der Leiche zur Registrierung übergeben. Die andere Hälfte blieb am Hals des Toten. Mit gerade mal 20 Lebensjahren dachte man ungern über diese Prozedur nach. Sie hatte zu viel Makaberes. Schließlich handelte es sich um den eigenen Tod.
Dass diese Tätigkeit später zur „normalen Soldatenarbeit“ gehörte, ahnten wir jungen Helden damals noch nicht.
Wir überlegten auch nicht, wie nahe der Zeitpunkt unserer Abreise an die Front schon war.
Noch beschäftigten uns die schöneren Gedanken, die alle jungen Männer haben.
Es gab auch schöne Stunden in Neuruppin.
Zum Beispiel wie auf dem Bild unten zu sehen, war Schröder natürlich gern immer mitten drin, wenn Röcke in der Nähe waren.
Oder bei meiner Lieblingsbeschäftigung, beim Musizieren mit meinen Musikantenkameraden.
Ende August ging unsere Ausbildungszeit in Neuruppin zu Ende. Der Krieg gegen die Sowjetunion dauerte schon über zwei Monate und die ersten Ausfälle an Soldaten mussten ersetzt werden.
Man wartete an der Front auf uns.
Viele meiner Kameraden waren begeistert nun doch noch an diesem Feldzug teilnehmen zu dürfen. Es wäre ein Schock für sie gewesen, wenn eine andere Einheit die deutsche Fahne auf dem Moskauer Kreml gehisst hätte.
Was hatten doch die Nazis für eine gute Propagandaarbeit geleistet!
Wirklich, das war so.
Die meisten jungen Soldaten hatten Angst, sich nicht mit Ruhm bekleckern zu dürfen. Keiner sprach davon, dass durchaus die Möglichkeit bestand, dass sie sich statt mit Ruhm, mit ihrem eigenen Blut bekleckern konnten. Was viele dann auch prompt getan haben.
Wir wurden befördert: Dienstgrad Schütze. Nun waren wir endlich keine Rekruten mehr, keine Frischlinge oder Rotärsche. Wir konnten auf unsere Kampfeinheiten verteilt werden.
Für diese waren wir dann wieder Frischlinge und Rotärsche.
Nun war mein Dienstgrad Schütze, meine Dienststellung Panzerfahrer, meine Einheit das Panzerregiment 1 in der I. Panzerdivision und mein Heimatstandort Erfurt.
Wir waren abmarschbereit zur Front.
Wenn man in die Gesichter von uns Milchreisbubis sieht, muß man zu dem Schluß kommen, daß wir zum Sterben viel zu jung waren.
Ich stehe ganz rechts mit meiner Gitarre, die mir eigentlich viel wichtiger war als mein Gewehr. Vor allem auch nützlicher!
Von Erfurt, der Hauptstadt des Landes Thüringen, wusste ich bis dahin gar nichts.
Einige Kameraden und ich bekamen den schriftlichen Marschbefehl, mit der gesamten Ausrüstung per Reichsbahn unverzüglich dort hin zu fahren und uns in der Panzerkaserne am Steigerwald zu melden. Von der Stadt Erfurt habe ich damals während der wenigen Tage in der Panzerkaserne nicht viel gesehen.
Wir empfingen noch ein paar Ausrüstungsgegenstände, unsere Marschverpflegung und den Marschbefehl zu unserem Frontregiment, welches vor Leningrad kämpfte. Dann fuhr man uns zum Erfurter Güterbahnhof.
Auf den dort bereitstehenden Güterzug waren Ersatzteile, Munition und Material als Nachschub für die Front geladen.
Ein Güterwagen war für uns Soldaten, die als Begleitkommando und Ersatz mitfuhren, als Reiseaufenthalt vorgesehen.
Die erste Fahrt nach Russland zur Front in Richtung Moskau begann.
Orginalbild von unserem Transportzug, der uns zum ersten Mal in die Sowjetunion brachte.
(Fortsetzung folgt )
Es gibt nichts spannenderes, als die Eindrücke eines glaubhaften Menschen zu lesen! So wurde es auch mir erzählt. Meine Oma sagte zu Papa zum Abschied: Denke daran, dass der Andere auch eine Mutter hat!" Ich danke dafür, dass es immer wieder Menschen gibt, die solche Zeilen schreiben. Jeder Krieg wird schlimmer, als der Vorgänger! Die Opfer immer mehr! Wir sollten alle zusammen schleunigst umdenken!
AntwortenLöschenZEUGNIS : DER PAKT MIT DEM TEUFEL
AntwortenLöschenHallo. Ich kontaktierte Sie im Anschluss an Ihre Forschung über den Pakt auf meinem
forum oder ich bin der Administrator ich Teile meine Erfahrungen mit Ihnen. Ich habe
machte den Pakt vor 12 Jahren Dank des spirituellen Tempels, der mir geholfen hat,
machen. Da ich es getan habe, bin ich glücklich mit meiner Frau und meine
Kinder.
Ich esse, was ich will und trinke was ich will. ich Reise überall oder ich
will in der Welt. ich muss nicht mehr arbeiten, um zu verdienen
Geld. denn meine Unternehmen produzieren mir schon genug Geld. wenn Sie
wollen auch tun, wie ich Kontakt mit dem spirituellen Tempel auf diese
adresse: espiritualtemplo@gmail.com