Sonntag, 3. Februar 2013

Lebenslauf von Major Fritz Rudolf Schulz



Das Internet vergisst nichts!
Als ich diesen Satz zum 1. Mal hörte war das zunächst eine überlegenswerte These.
Die Datensammelwut von Twitter, Facebook, Google usw. nimmt inzwischen bedenkliche Ausmaße an.
Andererseits haben wir es uns zur Aufgabe gemacht das Leben und die Leistungen der Männer vom Panzerregiment 35 nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Alle Nachwachsenden müssen aus den damaligen Geschehnissen lernen und Schlussfolgerungen ziehen können.
So liegt es nahe die positiven Möglichkeiten des Internets zu nutzen, und gerade hier in diesem Medium unseren Vorfahren Denkmale zu setzen.
Sie haben es verdient.
Wenn sie nicht, wie zu viele ihrer Kameraden, für fremde Interessen ihr Leben geben mussten, so zwang man sie ihre Jugend zu verschenken.
Sie litten viele Jahrzehnte lang psychisch und physisch an den traumatischen Erlebnissen des Krieges.
„So lebten und so starben sie!“, schätzte schon Hans Schäufler ein.
                                Major Fritz Rudolf Schulz


Wenn das Internet nichts vergisst, dann werden auch diejenigen, denen wir hier ein ehrendes Denkmal setzen nicht vergessen!

Major Fritz Rudolf Schultz, der Kommandeur der 1. Abteilung des Panzerregimentes 35 war eine herausragende Persönlichkeit.
Er hat sich bleibende Erinnerung in jedem Fall verdient.
Seine Witwe Frau Marlies Schultz hat mir dankenswerterweise den von ihrem Mann selbst geschriebenen Lebenslauf zur Verfügung gestellt, deshalb möchte ich meinen oben stehenden Post vom Januar erweitern, indem ich dieses interessante Dokument unserer Sammlung beifüge.
Durch die Beschreibung der damals typischen Offizierslaufbahn können wir uns gut in die Geschehnisse der Zeit versetzen.

         Abteilungskommandeur  Major Fritz Rudolf Schulz


Wir lernen den Menschen kennen, den wir auf den Bildern sehen.
Perfekt gibt uns Major Schultz in seinem Lebenslauf auch einen Blick in den Umdenkprozess der Deutschen nach dem Krieg, der sich durch seine damit verbundenen Leistungen beim Wiederaufbau Deutschlands ausdrückt.
Er gehörte zu den großen Männern die maßgeblich daran beteiligt waren nicht nur das Panzerregiment 35 bekannt und berühmt gemacht zu haben, sondern sich danach auch wesentlich am Aufbau der Demokratie beteiligten.
Das ist deutsche Geschichte, die die damalige Zeit spiegelt!


 





Bei Major Fritz Rudolf Schultz sprechen die vielen Auszeichnungen mit denen er, sowohl im Krieg, als auch in der Friedenszeit geehrt wurde, für sich selbst.
Sie bedürfen keiner weiteren Kommentare.


Für den Abteilungskommandeur war es immer besonders wichtig, dass er 1939 nicht „reaktiviert“ wurde, sondern als Reserveoffizier den Krieg mitmachte, und als solcher seine hohen Auszeichnungen erhielt.
Diese Verfahrensweise war damals keinesfalls üblich. Sie wurde nur in besonderen Fällen durchgeführt.

 Auch seine Todesanzeige ist sehr aussagekräftig und rundet das von Fritz-Rudolf Schultz gezeichnete Bild ab: 
  
"Er hat sich immer für die Belange seiner Soldaten eingesetzt!"



1 Kommentar:

  1. Danke Axel! Danke sehr verehrte Frau Marlies Schultz!"Bubi" Schultz war etwas ganz besonderes. Fritz Schneider hatte etliche Anekdoten von ihm auf Lager. Einmal ließ er alle mit Namen "Schneider" zu sich kommen. Er besass auch eine ordentliche Portion Humor! Einmal wurde er vom Gefechtsstand mit seinem Tarnnamen gerufen: "Hummel wo stecken Sie?" - Antwort: "hier!" Frage: "Was passiert gerade bei Ihnen?" Antwort: " Es schießt! Meistens von vorne!" - Fritz Schneider hatte immer einen bodenlangen Kradmeldermantel an. Der diente ihm als wertvoller Schutz und Schlafutensilie. Major Schultz befahl ihm, den Mantel kürzen zu lassen, da er am Boden schleifte. Fritz dachte nicht daran, denn gerade die Länge war der große Vorteil des Mantels. Nach dem Krieg in Bamberg zu Fritz Schneider: "Ach Sie sind doch der mit dem langen Mantel!" PS: Als Reserveoffizier eine solche Karriere zu machen ist etwas ganz Herausragendes! Das waren nicht Hitlers Beamte und willige Helfer! Das war ein großer Unterschied! Sie wurden weniger geschont, später befördert und mussten gewagtere Unternehmungen durchführen!
    Dieser Lebenslauf ist ungeheuer wertvoll für die Geschichte des Regimentes!

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